Wenn uns plötzlich der Boden unter den Füßen weggerissen wird...
Nach langer Suche und ständigen Rückschlägen, kann es sein, dass wir das Gefühl haben, endlich in Ruhe und Zufriedenheit zu leben. Doch plötzlich verdunkelt sich der Himmel, Wolken ziehen auf und das Unerwartete tritt ein, reißt uns aus dem vermeintlichen Frieden und bürgt uns mehr auf, als wir uns vorstellen konnten. Wenn wir uns dann völlig aus der Bahn geworfen fühlen, fragen sich viele, wieso ein liebender Gott uns durch solches Leid gehen lässt. Warum greift er nicht ein, wenn er Herrscher über das gesamte Universum ist und alles in seiner Hand hält? In der Bibel gibt es so viele Verheißungen, die davon sprechen, dass wir in seinen guten Armen geborgen sind, dass er uns trägt, unsere Lasten abnimmt und wir uns nicht zu fürchten brauchen. Trifft das Unerwartete dann trotzdem ein, fallen wir genauso tief wie jeder andere. Wir fühlen Schmerz, Trauer, Leid, Wut, Ablehnung und Einsamkeit wie alle Menschen und können dabei unseren Mut verlieren. In dem Moment, in dem uns der Boden unter den Füßen weggerissen wird, kann es passieren, dass es uns vorkommt, als wären wir Gott egal, als hätte er uns allein gelassen und unser Leiden wäre für ihn bedeutungslos. Besonders in Situationen, für die wir schon lange beten, immer wieder um Hilfe fragen und sie doch nicht kommt.
Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte
in euch bleiben, könnt ihr bitten, um was ihr wollt:
Eure Bitte wird erfüllt werden.
Johannes 15, 7
Wieso antwortet Gott dann nicht auf unser Flehen und Bitten? Bei genauerer Betrachtung steht hier jedoch nicht: egal was DU willst, DU wirst es bekommen, sondern wer in IHM bleibt und SEINE Worte in sich hat wird bekommen, worum er bittet. Also nicht unser Wille und unsere Wünsche sind das, was Jesus uns erfüllt, sondern die Dinge, die er uns aufs Herz legt, weil wir ihm folgen und ihm gerecht werden wollen. Er weiß, was für uns gut ist und auch wenn Situationen für uns aussichtslos scheinen oder tiefe Narben hinterlassen haben, ist er es, der diese Situationen nutzt und daraus größere und bessere Schätze schafft, als wir uns jemals vorstellen können.
Wir sind ihm weder egal, noch sind unsere Situationen für ihn bedeutungslos. Das Leid, durch das wir gehen, ist im Vergleich zur Ewigkeit nur ein kurzer Augenblick und trotzdem ist vor Gott alles absolut bedeutungsvoll. Jede Verletzung, die wir in uns tragen, sei sie noch so klein und jedes Elend, durch das wir gehen, erzeugt und macht etwas in uns. Gott nutzt all unser Leid um daraus ewigen Ruhm zu machen. Da wir diese Situationen jedoch nur von außen und menschlich betrachten, können wir nicht sehen, wie wunderbar Gott all das Schlechte in Freude verwandeln wird.
Höre mich doch, Herr, und sei mir gnädig! Herr, sei mein Helfer! Ja, du hast mein Klagelied in einen Reigentanz verwandelt! Den Trauermantel hast du mir ausgezogen und mich in ein Festgewand gekleidet. So singe ich von ganzem Herzen zu deiner Ehre – nie werde ich schweigen. Herr, mein Gott, für immer und ewig will ich dich preisen!
Psalm 30, 11–13
Auch wenn unser Leid uns im Augenblick unendlich scheinen mag, ist es Jesus, der uns Frieden schenkt, weil wir die Gewissheit haben dürfen, dass alles was passiert zum Guten führen wird. Wir stehen in unserem Leben immer wieder vor schweren Situationen und Entscheidungen, aber Jesus hat den Weg bereits geebnet und wird uns dabei immer zur Seite stehen. Wenn wir einen Weg aus Furcht nicht gehen, werden wir nie die Schönheit und Freude dahinter sehen, die er am Ende auf uns warten lässt. Gerade in den Situationen, in denen wir ihn verantwortlich machen wollen oder uns alleine gelassen fühlen, ist es wichtig, seine Nähe zu suchen und seine Verheißungen in unser Innerstes übergehen zu lassen und daran festzuhalten. Wir werden im Hier und Jetzt nie ganz verstehen, warum etwas passiert, aber wir dürfen uns darauf verlassen, dass er in allem da ist und uns trägt. Egal wie steinig der Weg auch sein mag, der vor uns liegt, Jesus wird diese Steine nehmen und uns ein Haus aus ewiger Freude bauen.
Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn das Joch, das ich auferlege, drückt nicht, und die Last, die ich zu tragen gebe, ist leicht.
Matthäus 11, 28 – 30
Der Magazin-Beitrag wurde geschrieben von: Franzi